Neuerungen im Regelwerk

Unsere Mannschaften befinden sich mitten in den Vorbereitungen auf die Saison 2016/2017.

Neben Veränderungen innerhalb der einzelnen Mannschaften werden die Zuschauer auch einige Änderungen im Regelwerk feststellen können.

Die größten Neuerungen, die seit dem 01.07.2016 gelten, sind nachstehend erklärt.


VERLETZTE SPIELER

Wenn ein verletzter Spieler auf dem Feld behandelt worden ist, muss er künftig drei Angriffe seiner Mannschaft von der Ersatzbank aus verfolgen, bevor er wieder eingreifen darf. Eine entsprechende Regel ist bereits in der Jugend-Bundesliga getestet worden, wobei der Behandelte im konkreten Fall nur einen Angriff aussetzen muss. „Dass die IHF die Regel im Männerbereich auf drei Angriffe ausgeweitet hat, wirkt zunächst vielleicht wie eine Bestrafung“, sagt Peter Rauchfuß, „aber die Spieler sind selbst schuld daran.“ Nach einem – mehr oder minder üblen – Foul auf dem Boden liegen zu bleiben, ist mittlerweile nämlich ein probates taktisches Mittel, um etwa den Konter der gegnerischen Mannschaft zu unterbinden. „Solche Szenen will die IHF vermeiden. Und das kann ich nur befürworten, weil es dem Charakter des Spiels und der Fairness nicht gut tut“, sagt Rauchfuß.

 

PASSIVES SPIEL

Die Regel für passives Spiel ist seit Jahren eine der umstrittensten. Wann der Schiedsrichter den Arm hebt – das sogenannte passive Vorwarnzeichen – ist oftmals eine sehr subjektive Entscheidung, weil es keine Wurfuhr wie beispielsweise im Basketball gibt. Damit soll nun Schluss sein: In Zukunft darf die angreifende Mannschaft nur noch sechs Pässe spielen, sobald der Schiedsrichter Zeitspiel signalisiert. Sonst landet der Ball direkt beim Gegner. „Für mich ist das nach wie vor keine gute Regel“, sagt Rauchfuß, „das sieht man schon daran, dass die IHF zwei A-4-Seiten braucht, um sie zu erklären.“ Eine weitere Schwäche der Neuerung: Wann die Schiedsrichter den Arm heben und Zeitspiel signalisieren, liegt weiterhin in ihrem Ermessen. Nur das, was danach kommt, eben nicht mehr.

 

DER ZUSÄTZLICHE FELDSPIELER

Bislang musste der siebte Feldspieler mit einem andersfarbigen Trikot oder einem Torhüter-Leibchen auflaufen, um als solcher klar erkennbar zu sein. Diese Regel ist neuerdings hinfällig. In Zukunft darf der siebte Feldspieler allerdings nicht mehr den Sechs-Meter-Raum betreten und damit auch nicht die Aufgaben des Torhüters wahrnehmen – sonst gibt es einen Siebenmeter. „Das wird den Handball verändern“, sagt DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Solche Szenen wie etwa von Andy Schmid in der Bundesliga-Hinrunde wird es künftig also leider nicht mehr geben: Der Rückraumspieler der Rhein-Neckar Löwen war im Duell gegen Flensburg nach einem Ballverlust zurück ins Tor gesprintet und hatte den Konter der Flensburger mit einem spektakulären Reflex vereitelt, der selbst einige Torhüter zum Staunen gebracht haben dürfte.

 

BLAUE KARTE

Gelbe Karte, Rote Karte, Grüne Karte – soweit ist das alles bekannt. Ab dem 1. Juli kann auf einen Platzverweis nun sogar eine Blaue Karte folgen. Das bedeutet, dass das Schiedsrichter-Gespann einen Zusatzbericht verfasst, auf den eine Entscheidung der Disziplinarkommission und im Normalfall eine Sperre für mindestens ein Spiel folgt.

 

DIE LETZTEN 30 SEKUNDEN

Wenn ein Abwehrspieler in den letzten 30 Sekunden einen groben Regelverstoß begeht und beispielsweise einen Anwurf oder Freiwurf blockiert, erhält er künftig eine Rote Karte, der Gegner bekommt automatisch einen Siebenmeter zugesprochen.

 

Quelle: www.tagesspiegel.de, "Sechs Pässe und eine Blaue Karte - Die neuen Regeln im Handball sind umstritten"

 

 

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